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Vintage Television Sets and Colour Television Sets from the Dawn of Television until Now
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Farbfernsehen:
Dokumentation: Farbfernseher Telefunken "PALcromat 728 T"
Baujahr: 1967
Photo anklicken zur Vergrößerung!
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Nachdem bereits im Frühjahr 1967 der PALcolor 708 an Werkstätten zu Schulungszwecken ausgeliefert wurde, brachte Telefunken
zur Funkausstellung in Berlin im August 1967 als Neuheit den PALcromat 728
heraus. Dessen Chassis ist bis auf den Tuner- und ZF-Baustein identisch mit dem Einheitschassis des PALcolor 708. Neu an ihm ist
der Tuner mit Varicap-Dioden, dessen Senderwahl elektronisch erfolgt mit Potentiometern. Außerdem besteht die Frontmaske
aus Gussmetall (Aluminium), was dem PALcromat einen deutlich moderneres Aussehen verleiht.
Der hier vorgestellte Apparat ist - soweit bekannt - der einzige funktionsfähige PALcromat, der heute noch existiert, und insofern eine
Rarität.
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Das Herzstück des PAL-Farbfernsehsystems ist die PAL-Verzögerungsleitung. Sie befindet
sich in diesem Gerät ganz versteckt hinter dem Hochspannungskäfig (siehe Photo links). Links vom
Horizontalchassis befindet sich das Vertikalchassis, das den Tuner, die ZF-Stufen und die Tonendstufe enthält (siehe Photo rechts).
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Links die RGB-Farbendstufen und der Chromabaustein mit abgenommener Abschirmung. Beim RGB-Farbkonzept werden die Farbsignale zusammen mit dem Bildhelligkeitssignal (Y-Signal) zu den jeweiligen Farbauszügen (Rot, Grün, Blau) gemischt und dann in den RGB-Endstufen (drei PCL200) verstärkt und der Farbbildröhre zugeführt. Rechts: die Zeilenendröhren (PL509 oder PL505 und PY500)
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Die 380-Volt Spannungsstabilisierung des Netzteils (links) mit dem Zeilentzrafo darunter und der Hochspannungsgleichrichtung. Das Netzteil erzeugt die Gleichspannung
von 380 Volt durch Spannungsverdoppelung. Zum Netzteil gehört noch eine Hochleistungsröhre, die die Spannung stabilisiert: es ist eine PL 509, die in der oberen Bildhälfte neben der Balasttriode zu sehen ist. Rechts im Bild ist die Bildröre mit den Farbreinheitsmagneten, den Konvergenzeinheiten und der Ablenkeinheit. Als Farbbildröhre wurde in den Geräten der ersten Generation eine A63-11X eingebaut
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Die Vertikalendstufe (links) wurde mit der neuen PL508 ausgestattet, die gegenüber der früher bei den Schwarzweißgeräten verwendeten PCL805 eine höhere Leistung abgab. Ein Teil dieser Leistung wurde für die Versorgung der dynamischen Konvergenzeinheiten mit den entsprechenden Vertikal-Entzerrungsimpulsen benötigt. Rechts die Konvergenzeinstellungsregler. Durch Anklicken des Detailphotos rechts lässt sich die gesamte Konvergenzeinheit anzeigen.
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Die Farbbildröhre benötigt eine Gleichspannung von 25000 Volt bei einer Leistung von ca. 30 Watt bei voll ausgeleuchteter Bildröhre. Um ein Überschreiten des höchstzulässigen Strahlstroms (und eine Überhitzung der Lochmaske) zu vermeiden, wurde der Farbbildröhre eine
Balasttriode parallel geschaltet, die links hinter der PL509 (= die Spannungsreglerröhre
für das Netzteil) zu erkennen ist. Diese hatte die Aufgabe, die gerade nicht verbrauchte
Hochspannung in Wärme umzuwandeln. Rechts die Zeilenendstufe mit PL509 und PY500A. Im Hochspannungskäfig befindet sich der Zeilentrafo und die Hochspannungsgleichrichterröhre GY501. Rechts im Bild der PALcromat das erste Mal in Betrieb, nachdem ich ihn erhalten hatte. Und noch einmal mit Testbild nach der Reparatur.
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Links im Bild ist das Deckblatt des "Telefunken Sprecher" zu sehen, ein Journal für den Fachhandel, in dem
die Neuerungen für die Funkausstellung 1967 vorgestellt wurden. Zu einem besonderen Highlight dieser Funkausstellung,
auf der auch das Farbfernsehen in Deutschland offiziell eingeführt wurde, gehörte die Vorstellung des PALcromat.
Rechts ist der Apparat nochmal in Betrieb zu sehen, nachdem größere technische Probleme behoben wurden.
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Schaltplan
Einheitschassis.
Röhren
2mal PL 509, PY 500, GY 501, PL 508, PC 92, 3mal PCL 200, PD 500, EF 80, PCL 86, PCF 802, A 63-11 X.
Warnung: Diese Webseite bietet Ihnen einen Einblick in das Innere des Gerätes. Beachten Sie bitte, dass die Entfernung von
Rückwänden und Abdeckungen nur dem Fachmann vorbehalten ist. Das gilt besonders, wenn das Gerät eingesteckt ist, in Betrieb ist oder unter elektrischer Spannung steht. Verbrennungen oder gar tödliche Stromschläge können die Folge sein! Aber auch bei Netztrennung besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Vorgehensweise
bösartige Stromschläge geschehen können. Insbesondere die Bildröhre und die mit ihr verbundenen Baugruppen können noch Stunden oder Tage nach der letzten Inbetriebnahme weit über 10.000 Volt Hochspannung führen.
Der Autor lehnt jede Haftung für Verletzungen und Schäden, resultierend aus den hier
gegebenen Informationen ab und weist ausdrücklich darauf hin, dass für den Unkundigen vor dem Öffnen von Geräten Fachleute wie Elektriker oder Elektrotechniker befragt werden müssen.
Photos: © Eckhard Etzold 2005.
Links:
Zur
Stand: 2. Januar 2003,
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