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Vintage Television Sets and Colour Television Sets from the Dawn of Television until Now
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Farbfernsehen:
Dokumentation: Farbfernseher SABA "Schauinsland T 2000 Color"
Baujahr: 1967
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Unter den Farbfernsehern der ersten Generation war der Saba Schauinsland T 2000 color ein
Unikat gewesen. Nicht nur, dass er mit 28 Röhren bestückt
war (ab Gerätenummer 27000 nur noch 27 Röhren), der
Apparat besitzt wohl das größte Farbfernsehchassis,
das damals in Deutschland verbaut wurde. Das Chassis ist in drei
Blöcke (Seitenchassis, Verstärkerchassis und Ablenkchassis)
unterteilt, die einzeln herausgezogen oder herausgeschwenkt werden
können, so dass alle Einzelteile ohne schwierige Ausbauarbeiten
zugänglich sind. Während bis auf Philips sich alle
anderen Farbfernsehhersteller bemühten, die Zahl der Röhren
weitmöglichst zu vermindern, entschied sich Saba für
das Gegenteil. Und das wurde wie folgt auch in den Service-Instruktionen
begründet: "Um den Service, welcher durch die Farbfernseh-Technik
neue Belastungen in Kauf nehmen muß, nicht unnütz zu
erschweren, wurde das Gerät 2000 color vorwiegend mit Röhren
bestückt. Diese haben den Vorteil, daß sie leicht ausgewechselt
werden können und daß die Funktion gerade bei dieser
neuen Schaltungstechnik oft leichter zu übersehen ist, als
bei einer Transistorbestückung. Transistoren wurden nur
dort verwendet, wo sie funktionelle und aufbaubedingte Vorzüge
haben. Natürlich mußte dabei in Kauf genommen werden,
daß die Gesamt-Leistungsaufnahme etwas höher ist. Da
der Hauptanteil der Leistung bei einem Farbfernsehempfänger
jedoch in den Ablenkstufen und in der Hochspannungserzeugung verbraucht
wird, ist der Unterschied gegenüber Geräten mit weitgehender
Transistorisierung gering und kann durch entsprechende Lüftung
leicht ausgeglichen werden."
Links im Bild die Titelseite der Funkschau Nr. 13, 1967 mit dem Saba T2000 color zur Einführung des
Farbfernsehens, rechts im Bild Saba-Werbung für das Farbfernsehen von 1967.
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Das Verstärkerchassis
ist auf einer großen Verstärkerplatine untergebracht,
die um ihre vertikale Achse schwenkbar ist. Diese Platte enthält
den Bild-ZF-Verstärker mit Diodenfilter, Abstimmautomatik,
den Y- bzw. Luminanzverstärker mit Y-Verzögerungsleitung,
den Ton-ZF-Verstärker, Tastregelstufe, Amplitudensieb, Farbartverstärker,
PAL-Demodulator mit PALVerzögerungsleitung, die Synchron-Demodulatoren,
Matrix, Farbdifferenz-Verstärker, Color-Killer, Burst-Verstärker,
PAL-Kennung, Reaktanzstufe mit Referenz-Oszillator, Multivibrator
mit PAL-Umschalter und den Blanker. Tuner, Bild-ZF und Videoverstärker
sind in ihrer Schaltung weitgehend mit einem Schwarz-Weiß-Fernseher
identisch. Um die Bildqualität zu verbessern wurden jedoch
im Luminanzverstärker noch weitere Zwischenverstärkerstufen
eingefügt.
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Die Bildröhre
ist eine Delta-Lochmasken-Farbbildröhre A63-11X von Telefunken. Sie war auf allen drei Kathoden
bereits sehr schwach. Der Strahlstrom für Rot lag sogar bei
Null. Mithilfe eines Bildröhrenregeneriergerätes, das
per Computer die drei Kathoden einzeln durchmisst und dabei den
Regenerationsgrad bestimmt, ließ sich diese Bildröhre
wieder beleben. Die nach der Regenerierung gemessenen Strahlströme
betrugen für Blau 0,85 mA, für Grün 0,9 mA und
für Rot 0,85 mA. Das sind hervorragende Werte für eine
Bildröhre diesen Typs. Doch unsicher ist, wie lange diese
Regeneration anhält.
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Das Seitenchassis
trägt außer dem Bedienungsteil den VHF- und UHF-Tuner,
das Netzteil, die Ton-Endstufe mit Tonausgangstrafo sowie die
Anschlussbuchsen für Antenne, Fernsteuerung and Zweitlautsprecher.
Wenn Ausgang des VHF-Tuners führt eine abgeschirmte ZF-Leitung
zum ZF-Verstärker auf dem Verstärkerchassis. Die Leistungsaufnahme
des Apparats beträgt 350 Watt. Das Netzteil ist reichlich
dimensioniert und stellt u.a. 285 Volt für
die Ablenkstufen parat.
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Bei der Aufbereitung
der Farbsignale für die Bildröhre unterscheidet man
zwei Arten der Farbbildröhrenansteuerung: Die RGB-Ansteuerung
und die Farbdifferenzansteuerung. Bei der RGB-Ansteuerung werden
die Farbartsignale Ur, Ug und Ub nach der Decodierung in der Matrix
den zugeordneten Kathoden- oder Wehneltzylindern der Farbbildröhre
zugeführt. Bei der Farbdifferenzansteuerung wird das Helligkeitssignal
Uy den drei Kathoden, und die Farbdifferenzsignale U (R-Y), U
(G-Y) und U (B-Y) werden den zugeordneten Wehneltzylindern der
Bildröhre zugeführt. Die Decodierung erfolgt dabei durch
die Differenzbildung in der Bildröhre selbst. Die Farbdifferenzansteuerung
der Bildröhre hat den Vorteil, dass nur der Y- bzw. Leuchtdichte-Verstärker
breitbandig ausgelegt werden muss. Für die drei Farbdifferenzverstärkerstufen
genügt eine Bandbreite von 1,2 MHz.Man kann hohe Arbeitswiderstände
verwenden (18 K) und es genügen preiswerte Verstärkerröhren
(EF184) mit kleiner Steilheit und deshalb kleinem Stromverbrauch.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei einem Defekt im Farbteil
immerhin noch ein einwandfreies Schwarz-Weiß-Bild wiedergegeben
wird. Der automatische Farbabschalter hat die Aufgabe, den Farbverstärker
bei Empfang von Schwarz-Weiß-Sendungen zu sperren, damit
Videoanteile, die im urchlassbereich des Farbverstärkers
liegen, nicht über die Synchron-Demodulatoren an die Steuergitter
der Farb-Bildröhre gelangen. Die Folge wäre ein störendes,
farbiges Rauschen. Auch bei Empfang von unzureichenden Farbfernseh-Signalen
wird der Farbverstärker gesperrt, da sonst die Rausch-Spannungen
als farbiger Gries sichtbar werden. Als Farbabschalter (Killer)
dient die Triode der Röhre PCL 84. Sie ist als gesteuerter
Gleichrichter geschaltet und richtet positive Rücklaufimpulse
(560 Vss) gleich, die über einen Kondensator der Anode zugeführt
werden. Die negative Richtspannung wird gesiebt und dem Steuergitter
der Farbverstärker-Endstufe zugeführt, um diese zu sperren.
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Die Regler und Spulen
für die Konvergenzeinstellungen sind unterhalb des Bildröhrenhalses
auf einer Platine zusammengefasst, die leicht herausgenommen werden
kann. Der hier vorgestellte Apparat war defekt als ich ihn erhielt.
Auf dem Hochspannungskäfig klebte ein Zettel mit der Aufschrift
"Trafo defekt". Der Zeilenablenktrafo war gemeint. Bei
Betrieb wurde die Anode der PL504 glühend - ein typisches
Zeichen für diesen Fehler. Einen Ersatztrafo konnte ich aus
einer Ablenkplatine auslöten, die zu einem Kuba-Farbfernsehgerät
gehörte. Ohne Probleme ließ sich der Zeilentrafo in
das Saba-Gerät einbauen. Bei der ersten Inbetriebnahme wurden
jedoch noch weitere Fehler sichtbar. Die Vertikallinearität
oben war stark fehlerhaft. Und die Zeilen- und Bildsynchronisierung
funktionierte nicht. Ihre Ursache lag in kalten Lötstellen
an der PCH 200 (Amplidutensieb).Die fehlerhafte Vertikal-Linearität
konnte durch Auswechseln des Kathodenelkos der PL508 behoben werden.
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Ein vertikal herausschwenkbares Chassis enthält alle Ablenkstufen
und Hilfsschaltungen für die Konvergenz sowie die getrennte
Hochspannungserzeugung. Bei der Lochmasken-Farbbildröhre
fließt ein großer Teil des Strahlstroms zur Schattenmaske.
Der Rest gelangt auf die Farbtripel und regt diese zum Leuchten
an. Man braucht deshalb eine viel größere (durchschnittliche)
Strahlleistung: 25 KV / 1,5 mA / 40 W gegenüber 15 KV / 0,2
mA / 3 Watt bei Schwarz-Weiß-Geräten. Wichtig ist,
dass unabhängig vom Strahlstrom der Wert der Hochspannung
erhalten bleibt, d. h. Bildhöhe, Bildbreite und Schärfe
lastunabhängig sind. Bekannt ist die Methode aus den USA,
mit Hilfe einer Ballast-Triode den vom Hochspannungsteil abgegebenen
Strom konstant zu halten und damit die Hochspannung strahlstrom-unabhängig
zu machen. Nachteile dieser Methode: Das Hochspannungsteil muss
immer den maximalen Strom abgeben (Wärme, Lebensdauer). Und
zur Hochspannungsgleichrichterröhre gesellt sich die Ballast-Triode
als zweiter Erzeuger von Röntgenstrahlen. Beim Saba T 2000
color wird die Hochspannung getrennt von der Ablenkung erzeugt.
Diese Schaltung ermöglicht eine kurzzeitige Strahlstromentnahme
bis zu 6 mA (z. B. bei Spitzenweiß), ohne dass die Hochspannung
sich merkbar ändert. Eine weitere Annehmlichkeit: Hochspannung
und Bildbreite sind unabhängig voneinander.
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Die Schaltung des
Hochspannungsgenerators ähnelt im Prinzip der Horizontalablenkschaltung
mit Boosterdiode. Allerdings wird die Energie nicht in den Ablenkspulen
sondern im Hochspannungstransformator gespeichert. Als Endstufe
wird die 30-Watt-Pentode PL 509 verwendet. Der Generator ist fremdgesteuert.
Als Ansteuerimpuls wird dem Zeilentrafo ein positiver Impuls von
370 Vss entnommen. Vorteil: Ein Ausfall der Horizontalablenkung
hat ein Zusammenbrechen der Hochspannung zur Folge. Um Rückwirkungen
der Regelspannung am Gitter der Endröhre auf den Ablenkteil
zu vermeiden, wird die getrennte Impulsformerstufe PCF 802 vorgesehen.
Die Unabhängigkeit der Hochspannung vom Strahlstrom wird
erreicht durch die Regelstufe PCF802. Diese arbeitet als gesteuerter
Gleichrichter. Der Anode wird aus dem Hochspannungstrafo ein positiver
Impuls (300 Vss) zugeführt. Dieser Impuls wird gleichgerichtet
und es entsteht an der Anode eine negative Richtspannung, deren
Größe abhängig ist von der Steuerspannung der
Triode. Ähnliche Schaltungen werden angewandt bei der Erzeugung
der Regelspannung und beim Killer. Diese negative Spannung wird
als Gittervorspannung der Endstufe PL509 zugeführt. Ein
Teil der Boosterspannung des Hochspannungsteils wird über
einen Spannungsteiler an das Gitter des gesteuerten Gleichrichters
(PCF 802) gebracht. An die Katode der PCF 802 ist ein Teil der
Boosterspannung des Ablenkgenerators über einen Spannungsteiler
geführt (85 V). Nimmt man an: Der Bildinhalt ändert
sich und zwar so, dass der Strahlstrom zunimmt, dann nimmt die
Hochspannung ab. Entsprechend nimmt auch die Boosterspannung des
Hochspannungsteils ab. Die positive Spannung am Gitter der PCF
802 sinkt, die negative Richtspannung an der Anode der PCF 802
wird kleiner und die Endstufe PL 509 wird weiter aufgesteuert,
so dass die Abnahme der Booster- bzw. Hochspannung größtenteils
ausgeregelt wird. Ein kleiner Restfehler bleibt - wie bei jeder
Rückwärts-Regelung - übrig. Man kann nun auch die
restliche Abhängigkeit der Hochspannung vom Strahlstrom ausgleichen,
wenn man den Strahlstrom selbst zur Regelung mit heranzieht: In
der Zuführung zum kalten Ende der Hochspannungswicklung liegt
der Hochspannungseinstellregler. Nimmt der Strahlstrom zu, wird
der Spannungsabfall am Hochspannungseinstellregler größer,
die positive Spannung am Gitter der PCF 802 nimmt ab und die
PL 509 wird weiter aufgesteuert. Durch Verstellen des Hochspannungseinstellreglers
kann man erreichen, dass der Innenwiderstand des Hochspannungsgenerators
Null, sogar negativ wird. In der Praxis stellt man den Hochspannungseinstellregler
so ein, dass sich die Bildbreite bei Änderung des Strahlstroms
(Helligkeit) nicht ändert. Die bisher beschriebene Regelschaltung
ist nur bei Leuchtdichteänderungen über größere
Schirmflächen wirksam. Um rasche Helligkeitsschwankungen
zu erfassen, dient der kapazitive Spannungsteiler, der aus der
Kapazität des Hochspannungskabels (ca. 200 pF) und weiteren
Kondensatoren gebildet wird. Fällt durch den kurzzeitigen
Laststoß die Hochspannung ab, dann wird diese kurze Spannungsänderung
auch am Gitter der PCF802 wirksam. Entsprechend wird die Endröhre
PL 509 während des Laststoßes aufgesteuert. Die Einstellzeit
dieser Laststoß-Regelung liegt unter 1 ms. Bei Spitzenweiß
kann das Hochspannungsteil in Verbindung mit dem sehr großzügig
ausgelegten Leuchtdichteverstärker kurzzeitig Strahlströme
von bis zu 6 mA (bis zu 900 mA Kathodenstrom an der PL509)
ermöglichen, was im Vergleich zu anderen
Farbfernsehgeräten dieser Epoche eine hohe Aussteuerbarkeit
der Farbbildröhre A 63-11 X zulässt.
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Links im Bild der
Apparat bei der ersten Inbetriebnahme nach dem Auswechseln des
defekten Zeilen-Ablenktrafos. (Weitere Photos: 1, 2.)
Rechts nachdem die weiteren bekannten Fehlfunktionen
behoben waren. Der Saba Schauinsland T 2000 color besticht durch
eine beeindruckende kontrastreiche Bildwiedergabe. Beeindruckend ist auch die Werbung für den T2000 color von 1967, die
hier als Powerpoint-Datei abrufbar ist. Zur Schwarzweiß-Wiedergabe bei Farbfernsehern wurde darinnen noch
ausdrücklich vermerkt: "Tagesschau, aktuelle Magazinsendungen und Kriminalstücke
werden wohl immer schwarzweiß gesendet werden. Der Saba 2000 color kann deshalb auch Schwarzweiß empfangen...."
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Zwei Jahre nachdem der Apparat wieder in Betrieb gesetzt wurde, hat er immer noch ein
gutes Bild, obwohl die Bildröhre schon einmal regeneriert wurde, und der Apparat in diesen zwei Jahren desöfteren
lief. Die Strahlstromwerte liegen bei ca. 0,8 mA auf allen drei Kathoden, gemessen jedoch mit einem anderen Prüfgerät als
dem, mit dem sie regeneriert wurde. Das ist immer noch gut. |
Schaltplan
Im TIFF-Format (500 KByte).
Röhren
ECC81, ECC82, EF80, EF85, 5mal EF184, DY51, GY501, PCC88, PCC189, PCF801, 2mal PCF802, PCF200,
PCH200, 2mal PCL84, PCL200, PL84, PL504, PL508, PL509, PY88, PY500, A63-11X.
Warnung: Diese Webseite bietet Ihnen einen Einblick in das Innere des Gerätes. Beachten Sie bitte, dass die Entfernung von
Rückwänden und Abdeckungen nur dem Fachmann vorbehalten ist. Das gilt besonders, wenn das Gerät eingesteckt ist, in Betrieb ist oder unter elektrischer Spannung steht. Verbrennungen oder gar tödliche Stromschläge können die Folge sein! Aber auch bei Netztrennung besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Vorgehensweise
bösartige Stromschläge geschehen können. Insbesondere die Bildröhre und die mit ihr verbundenen Baugruppen können noch Stunden oder Tage nach der letzten Inbetriebnahme weit über 10.000 Volt Hochspannung führen.
Der Autor lehnt jede Haftung für Verletzungen und Schäden, resultierend aus den hier
gegebenen Informationen ab und weist ausdrücklich darauf hin, dass für den Unkundigen vor dem Öffnen von Geräten Fachleute wie Elektriker oder Elektrotechniker befragt werden müssen.
Photos: © Eckhard Etzold 2005.
Links:
Zur
Stand: 15. September 2005,
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